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Gedichte, Lyrik, Poesie

Die Himmelsleiter
162 Bücher



Klabund
Die Himmelsleiter . 1. Auflage 1916



Elegie I

Ich kam, ich weiss nicht wie, in diese Welt,
Von Winden der Verneinung bös umflogen,
Und bin euch als ein Beispiel dargestellt:
In Sturm und Trotz ein sanfter Regenbogen.

Wer war denn meine Mutter? Glaubt mir doch:
Sie lebte nicht als Mensch, sie war wie Wolke
Und trug der Liebe heckenrotes Joch
Von einem Bauern aus dem Volke.

Der soff. Der liebte sie. Und schlug sie hart.
Sie sass am Abend unterm Lindenbaume
Und hatte einen Bruder in jedem Traume,
Den ihr die Sterne übern Berg gekarrt.

Darf ich mich über mein Geschick verwundern?
Mir ist die weite Ebene aufgetan,
Und aus den Steppen und den Tundern
Höhnt mich der Wille der Verflachung an.

O Mutter! Wärst du mir doch nächtens nah!
Und dürft ich dich und deine Hügel lieben!
Ich bin in aller Wut ein Kind geblieben,
Das nie die Augen seiner Mutter sah.


  Klabund . 1890 - 1928






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