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Klabund
Die
Himmelsleiter . 1. Auflage 1916
Sonett des Abschieds
Lass mich noch einmal meine Wimpern heben!
Lass jenen Blick in heiliger Wildheit rollen.
Wir wollen uns des ewig wundervollen
Und nie verschmerzten Abschieds nicht begeben.
Es sei der Abschied uns ein ewiges Leben.
Das Leben uns ein Abschied, sanft zu sollen.
Wenn Sterne kindlich durch den Nebel tollen,
Sind wir wie Mütter, die in Angst verbeben.
Denn ewig ist nur, was wir ewig wähnen.
Und deines Fusses Spur, verweht im Kiese,
Fährt durch die Luft mit sausenderen Sehnen.
O Mond! O letztes Glück am Saum der Wiese!
Es blühen zwischen Gräsern ihre Tränen,
Und niemand weinte Tränen je wie diese.
Klabund
. 1890 - 1928
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