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Gedichte, Lyrik, Poesie

Das Leben lebt
162 Bücher



Gustav Falke
Das Leben lebt . 1. Auflage 1916



Segen

Türmendes Gewölk im Westen
und im Osten gleiches Drohen.
Auf, ihr schwarzen Wolkenfesten,
laßt die roten Blitze lohen!
        Langer Dürre Dulderzeit,
        ist sie endlich doch vergangen?
        Tausend Schalen stehn bereit,
        überfließend zu empfangen.

Und schon zuckt es hier wie dorten,
flammt durch alle Dunkelheiten,
Donner brüllt aus offnen Pforten,
Wetter will mit Wetter streiten.
        Ineinander! Kampfgewühl!
        Und die Wolkenleiber bluten.
        Nieder rauschen, o wie kühl,
        langentbehrte Himmelsfluten.

Trinke, Erde, durstige Erde,
öffne alle deine Poren.
Zu den Brunnen drängt die Herde,
Hirt und Hirtin neugeboren.
        Doch am Rande dort der Schein,
        wessen Hütte steht im Feuer?
        Weh! ein Opfer mußte sein,
        und der Segen zahlt sich teuer.

Wem die Hütte? Seht die Flammen!
Bruder, dir? Sollst nicht drum trauern.
Alle Hände stehn zusammen,
schöner sie dir aufzumauern.
        Und ein Bäumchen vor die Tür
        pflanzen wir zum Angedenken,
        traulich soll's dir für und für
        seinen grünen Schatten schenken.


  Gustav Falke . 1853 - 1916






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