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Gustav Falke
Mit
dem Leben . 1. Auflage 1899
Nächtliche Heide
Dunkel deckt die Heide nun,
Geh nicht hinaus, wenn's graut.
Es geht was um auf schleichenden Schuhn,
Kriecht mit dem Nebel durchs Kraut.
Schwarze Arme strecken sich aus,
Tastende Hände. Ein Leib,
Ein grinsend Gesicht aus dem Dunst heraus,
Grauhaarig, ein altes Weib.
Wo blieb's? Am Graben, am Ginsterstrauch,
Weht's wie ein Schleier, spinnt
Ein grau Gespinnst, löst sich, ein Rauch,
Leise ab und zerrinnt.
Kein Licht, kein Stern. Nur Schatten und Schein:
Gestalten, ein Nichts, und doch da.
Und die seltsamen Stimmen, was mag es sein?
Du weißt nicht, ist's fern, ist's nah.
Eines Kindes Weinen, ein Flüsterklang,
Ein Rascheln und Knistern im Rohr,
Und manchmal ein Ton, so angstvoll, bang,
Als ersticke einer im Moor.
Gustav
Falke . 1853 - 1916
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