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Gedichte, Lyrik, Poesie

Das neue Reich
162 Bücher



Stefan George
Das neue Reich . 1. Auflage 1928



Die Winke

M

JEZT NAHT NACH TAUSENDEN VON JAHREN
EIN EINZIGER FREIER AUGENBLICK:
DA BRECHEN ENDLICH ALLE KETTEN
UND AUS DER WEITGEBORSTNEN ERDE
STEIGT JUNG UND SCHÖN EIN NEUER HALBGOTT AUF



Einer kam vom feld her nach dem tor.
Purpurn blau entflammte das gebirg
Fahler himmel · tote luft bewarf
Die gemäuer wie vorm erdgetös..
Drinnen lagen all im tiefsten schlaf.
Er erschrak und bebt am ganzen leib:
Herr! erkenn ich deine zeichen recht?
Stimme scholl herab: Es ist so weit.

Dreie standen in dem raum voll angst
Hielten sich im kreis geeint die hand
Tauschten glühend der verzückten blick:
Deine stunde · Herr · traf uns hier an..
Wählst du uns für deine botschaft aus:
Dann mach tragbar uns die überwucht
Unsres glücks da wir aus weltennacht
Leibhaft schreiten sahn das ewige kind.

Sieben spähten von dem berg ins land..
Trümmer rauchten meltau schlug die flur:
Deinen odem sandten wir durchs reich
Deine saaten steckten wir im grund
Herr! du schüttelst nochmals unser los.
So du lange brache noch verhängst
Harren wir als wächter deiner höh
Sterben gern seit wir dein licht gesehn.


  Stefan George . 1868 - 1933






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