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Stefan George
Der
siebente Ring . 2. Auflage 1909
Der Fürst und der Minner
DER
FUERST
Schon
weil du bist
Sei
dir in dank genaht.
Die überragend welten baun im sinn
Die reiche kneten · stapfend durch das land ·
Sie können dich WOI küren doch nicht schaffen:
Gebieter du im innren glanz der krone
Geworden in den hallen steter ehrung
Durch die du güldnen prunks · von frühauf schauend
Und meinend nicht wie andre und nicht rührend
Woran sie rühren · gingst in stolz und huld.
Die Starken und die Weisen knien vor dir
Die du entzückst und durch dein lächeln lenkst ·
Sie holen gnade die nur du verleihst
Für die der ahn dich formte: deine schlanken
Gesalbten hände daraus heiltum trieft
Wenn sie berühren: dein erleuchtet auge
Das freude sendet durchs bemühte VOIK.
DER MINNER
>ln
diesem blicke wohnt das fromme wähnen
Die
sehnsucht nach erspähtem bild:
Des
sonntags trauer wohnt in diesem blick.<
Wen werden opfer reuen · tier und frucht ·
Dass sie nicht halfen in der menschen dienst
Und bei der feier rauchten vom altar? ...
Vom fenster seh ich rühriges gedräng
Mit schwachen klängen sich verstreun · den purpur
Westwärts ergrauen .. meinen Glücklichen
Und Heitren send ich mit dem südwind träume.
Da rufen drunten die vorübergehn:
>Nun da der werktag naht wirst du die brüder
Zum kampfe treiben · städte bauen müssen
Und starke söhne nach dem erbe leiten.
Für jeden kommt begierde nach der ernte...<
Ich leide · doch ich lobe was geschehn.
Im rausch des festes hab ich meinen hauch ·
Dass er euch süss umschwebt und grüsst · verweht ·
Mein ganzes blut im abend hingeströmt
Für euch Geliebte - o all ihr Geliebten!
Stefan
George . 1868 - 1933
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