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Max Dauthendey
Insichversunkene
Lieder im Laub . 1. Auflage 1911
Die Krähe
Es stehen die Bäume wie Sommerlauben,
Die Gräser wehen und über die Felder voll Ähren
Gehen die Scharen der wilden Tauben.
Zwei schwarze Krähen blähen ihr finster Gefieder
Und stürzen versteckt zum Acker nieder.
Es blühen dunkelrot Kleeblüten am Wege,
Die leiden nicht an Honig Not.
Am Himmel glüht sich die Sonne tot
Und backt die Ähre und sorgt für's Brot.
Das Herz ist wie eine Sommertaube,
Es schwimmt über'm Staube selig und träge.
Leicht wird's von der Leidenschaft hingestreckt
Wie von einer Krähe, die Taubenblut leckt.
Max
Dauthendey . 1867 - 1918
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