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Gedichte, Lyrik, Poesie

Lusamgärtlein, Max Dauthendey
162 Bücher



Lusamgärtlein . 1. Auflage 1909
Max Dauthendey . 1867 - 1918


Frühlingslieder aus Franken

Ein lustsam Gärtlein auf weißem Papier
Das ewig ungeduldige Herz ist längst vor jeder Blüte wach
Die Veilchenzeit wird mir Liedermeister
Noch ist die Zeit der blauen Bäume
Und Sonne und Erde sind wieder vertraut
Ein Herz auch der Fischhaut schnell schlügt
Vom Gras der erste Schimmer
Bis zum Abend bleibt die Sonne jetzt am Haus
In der Nacht sind der Leidenschaft lautlose Feste
Amsel singt im Himmelssaal
Der Abend will sich zur Erde gesellen
Leben heißt Sehnsucht verehren
Als sitzen die Frühlingsgötter auf jedem Dach
Ein altes Herbstblatt fliegt im Acker auf
Wolken ohne Flug und Regen
Immer Lust an Lust sich hängt
Lenzsonne hat Lieder in allen Taschen
Der grüne Regen
Das Herz wird zur Flöte
Der gelbe Reiter
Um die Hausecken strecken sich Knospenbäume
Wer jagt den Fluß vor sich her wie ein Tier
Eilt Euch, eil Dich, die Bäume blühen
Ich bete die Stille an
Wir erkannten die Sträucher noch nicht
Nachtigall und Regen
Mit Gewitterfurcht in den Rippen
Als gingen die Schatten einer Welt in Stücke
In der Parkluft aber geht ein Baum rot um und verwegen
Es ist den Frühlingshimmeln der Boden ausgestoßen
Die Farben die der Grauwinter vergaß
Augen und Fenster haben noch nicht Licht genug
Grünes Gras ist so wenig und ist so viel
Auf der in den Abend fliegenden Erde
Als sind hundert Geisterflöten in den Berg gebaut
Die einfachen Sterne
Nun gehn die grau'sten Wege in das Grün hinein
Zerblättern die Apfelblüten
Ich möcht' wie ein Baum mich am Weg aufpflanzen
Es ist ein dunstiger Maientag
Alle Augen sehen wieder näher die Nähe
Mailuft geht ihren Liebeslaunen nach
Im Weinberggarten steht Stock bei Stock
Die Sonne, die konnte heut' keiner einreißen
Kein einzig Gestirn am Himmel hing
Und nun steht Alles fertig da
Wie eine Schmiede erklang das Gemach
Heller als Blitze im Gras alle Jungblumen letzt funkeln
Bin im Liedregen endlich dann zu ihr gedrungen
Die Wolken
Und Jahr um Jahr flog wie ein schwarzer Rab' über den Fluß
Der verliebte Maiwald
Gehe auf ebmen Wegen, wo nur Nachtigallen sich streiten
Die Nachtigall ruht jetzt nicht die ganze Nacht
Mit großen Gesten sich die Wolken in den Himmel teilen
Ich bin zum Maienwald hingegangen
Wie ein Mädchen, das nicht laut reden mag
Alle Stunden hatten Zeit und kamen ungebunden
Maiblüten sind sorglose Lasten
Nur ein Lied färbt die Grauseele bunter
Wie ein Wölklein kam der Mond hergegangen
Wie Maisonne durchdringt mich der Liebsten Gesicht
Der Mond, der die Welt sich gern unwirklich macht
Es irrt die Windsbraut ums Haus verstört
Die kleinen schwachblauen Vergißmeinnicht
Der Regen schlägt das Haus mit Ruten
Die Nacht will sich in laute Wasser einhüllen
Die kühlen buschigen Weiden
Kinderlied
Säß' ich ohne Aug' und Ohr vor der Welt...
Der Mond die weißen Nachtwolken erklimmt
Mit den Armen nackt wie ihr Gewissen
Nur der Verliebte träumend lacht und nie erwacht
Versonnen, wie die Augenblicke, von denen keine Tafeln schreiben
Mai kommt Freude aufpfropfend herbei
Maienhölzergerüche begleiten die Abendluft, die linde
Die Berge werden wie dunkle Kissen
Unter blühenden Bäumen kann Alles geschehen
Durch den hohen Park ging der Zug der Sterne
Auch wo Verliebte gingen, lebt von ihnen noch die Luft
Und Orgelpfeifen sind die Eichen und Buchen im Wind
Eine heiße Straße im Maiwald ohne Ende
Wenn die Wolken sich heiß den Liebeshof machen
Und noch verliebter ward die Luft
Endlos nur der Mensch verliebt sein kann
Als ist das Feuer Dein wahres Gesicht
Das Dunkel geht nicht aus den Dingen heraus
Als warst Du zu Erde geworden vor Sorgen
Und bin der Ärmste von der Welt
Und Regen fällt zu Regenguß
Es hängt der Goldregen seinen Träumen nach
Ein Jeder hat vom Boden sich blind fortgesehnt
Die winzige Erdbeerblüte
Als darf kein Wölklein auf Zweie fallen ...
Ich seh nur Blumen taumeln wo ich steh
Wenn Du, Herzliebste, nicht bei mir bist ...
Himmelfahrtstag
Es ist der Abend im Mai mehr wach als der Morgen
Im gläsernen Treibhaus
Doch je kühler der Abend Dich von mir weist
Ein einziger Acker war am Weg, wo heftig Grillen sangen
Der ewige Rabe
Kaum hat sich die Abendsonne über den Fluß verloren
Der Wald ist jetzt eine dunkle Laube
Das Forsthaus
Nie sind der Frühlingsnacht die Wege leer
Als wollten ihre Augen nicht mehr aus dem Wald heraus
Kein Tag hat Anfang mehr noch Ende
Als hat Niemand wie Dein Herz über Dich Gewalt
Frei über der Brüder Gleichmaß und Joch
Der Himmel wälzt sich donnernd heut herum
Kein Tod die Sehnsucht niedermäht
Selbstleuchtend steht der Mond groß an den Rampen
Als ist ein Geisterreich neu in der Luft entstanden
Lust ist die höchste Not von allen Nöten
Und es erschienen alle Rosen vor der Tür nach einer Nacht
Tag sieht mit spätem Licht noch ins Gemach
Das erste Heu liegt schon im Wiesenland
Ich sah Dir und der roten Blume nach
Ich sah am Himmel meine Sorge als Komet
Kein Regen meine dürren Sorgen stillt
Indess' der Regen durch die Bäume schleicht
Wir saßen auf den engen Weinbergstufen
Aus allen Tälern kommt der Hähne Ruf
Ist's noch Frühling vor der Tür
Kommt durch das Fenster der Rosengeruch
Die Blütensporen
Ein Krähenhauf flog johlend über die Straße
Die Schwalben schossen vorüber tief Dir zu Füßen
Die Rosen öffnen ihre runden Schalen
Der Schatten sieht die Gärten bedrohlich finster an
Die grünen Roggenfelder liegen still umhüllt
Wir gingen hinter der Abendstund
Vor uns steht im Gras der Nachthimmel als Laterne
Die Eule ruft, als lacht ein Narr
Mondschatten hängen ums Haus wie Lauscher
Dein weißes Kleid war wie aus weißem Stein
Ein paar Heckenrosen
Heut kommt der Sturm an, um die Bäume zu finden
Unsere Gedanken wir tags im Haus vergruben
Der Vollmond steigt und alle Häuser werden klein
Du findest die Menschen im Dunkel, wenn Deine Augen warten
Und immer feiler der Holunder im Dunkelgrünen blüht
Du sagst, Du siehst nicht mehr zur Luft
Im Zimmer Deine zarte Brust sich atmend auf und ab bewegt
Es schwimmen die Seerosenblätter im Teich
Und auch den Äckern gingen Augen auf
Johannisfeuer
Und Asche werden alle Wünsche bald
Die Ferne und die Nähe ward ein Ort





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