Max Dauthendey
Lusamgärtlein
. 1. Auflage 1909
Der Mond die weißen Nachtwolken erklimmt
Der Mond die weißen Nachtwolken erklimmt,
Wie Wasserrosen Wolke bei Wolke schwimmt;
Die Nacht ist auf wandernden Mondschein gestimmt.
Manchmal stürzt ein Käfer zur Stille herein.
Der surrende Schwärmer stößt den Kopf sich laut ein;
Dann steht die Nacht wieder hintreibend allein.
Die Welt scheint tief heut in die Täler versunken,
Der Mond nur hat wehenden Wolken gewunken
Und erhitzten Nachtschwärmern, kopflos und trunken.
Max
Dauthendey . 1867 - 1918
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