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Max Dauthendey
Weltspuk
. 1. Auflage 1910
Die Stunden
Es kommen die Stunden und schlagen Wunden
Und reichen den Weinkrug in vollen Runden
Und schleichen ums Haus, tragen Menschen heraus,
Verjagen die Fliegen, müssen Kindlein wiegen,
Fangen sich Grillen, wie die Katze die Maus,
Hüpfen ohn' Willen und stoßen wie Ziegen
Und reiten stampfend auf mannshohen Rossen
Und entgleiten lautlos, wie Fische auf Flossen,
Sind, wie Nebel verdampfend,
Ein spiegelndes Luftschloß.
Die Stunden umkrampfend,
Sitzt Du ihnen im Schoß.
Doch eine wird über alle groß,
Die eine gibt Dir den Todesstoß,
Und alle, die Du geliebt, lassen Dich los.
Nur Deine Liebesstunde Dich nicht freigibt,
Und kein Todesstoß sie zur Seite schiebt.
Max
Dauthendey . 1867 - 1918
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