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Max Dauthendey
Weltspuk
. 1. Auflage 1910
Du läßt mein Herz nicht schläfrig werden
Im Garten hängen die Weinblätter krebsrot von den Lauben,
Und Nebel, die nicht weiterziehen, machen glauben,
Die Herbstwelt ist ein Wasserkasten, darin gelbe und rote Goldfische tasten.
Du, Geliebte, bist eine der Nixen mit den silberhaarigen Augenbrauen,
Die mit Silberwimpern und Perlmutteraugen zwischen Pflanzenstengeln heraufschauen.
Du läßt mein Herz nicht schläfrig werden und nicht rasten,
Kommt Dein Antlitz zwischen roten Fischen zu mir geschwommen.
Nicht die Nebel sind undurchdringlich, die den Herbst durchrauchen,
Undurchdringlich sind Deine Blicke, die wie geöffnete Muscheln mit sieben Farben auftauchen.
Dein Blut ist der Strudel, der mich willkürlich dreht,
Der mich fortmäht, daß mein Atem wie Nebel durch Nebel geht.
Max
Dauthendey . 1867 - 1918
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