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Max Dauthendey
Weltspuk
. 1. Auflage 1910
Zinkfarbene Nebel über der Stadt
Zinkfarbene Nebel über der Stadt,
Und bleiern die Bäume, metallen die Wege;
Der Wolkenhimmel wie Blech so platt,
Wie aus wirrem Draht sind die kahlen Gehege.
Verrostet rollt sich das Blatt, das letzte,
Und Felder malen sich staubig aus Kohle;
Der Fluß rennt durch die Welt, die zerfetzte,
Wie zersetzte Säure aus einer Phiole.
Und durch die ungeheure Leere
Getraut sich der Mensch warmblütig zu gehn,
Mittenhin durch der Urstoffe eiserne Schwere.
Er lacht noch gütig, ist spielend zu sehn,
Und übermütig, und unbedacht,
Kaum schielend nach der Vergänglichkeit,
Und macht die Arme wie Flügel weit.
Und liegt auch Winterrauch dicht und breit,
Er kennt als Verliebter als Jahreszeit
Nur den Frühling, den er ewig nennt.
Max
Dauthendey . 1867 - 1918
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